Bereits 1478 wurde die Erlaubnis erteilt, Metalle in Bereich des heutigen Ochsenkopfmassives zu gewinnen.
Die Einwohner träumten ab diesem Zeitpunkt nicht nur von großen Mengen Silber, sondern hofften auch, Gold zu finden.
Und so kam es, dass weder das eine noch das andere gefunden wurde.
1602 gründete der Hüttenmeister Hans Glaser am Gleißingerfels die Grube „Gottesgab am Vichtelberg“ nachdem er Eisenerz am Südosthangs des Vichtelbergs, wie der Ochsenkopf damals genannt wurde, entdeckt hatte.
In der Nähe des Bergwerks entstand der erste Hochofen. So konnte das Erz in unmittelbarer Nähe zu Eisen verarbeitet werden. Der Ofen wurde mit Holzkohle geheizt, die Köhler in den umliegenden Wäldern aus Fichtenholz brannten. Die Weiterverarbeitung des Eisens erfolgte in sogenannten Poch- und Hammerwerken, die durch die Wasserkraft der nahe gelegenen Fichtelnaab angetrieben wurden. Bergarbeiter wurden gebraucht, die sich nahe des „Neugebäu“, also dem Neugebauten, ansiedelten und die heutige Ortschaft Neubau entstand.
Der Bergbau war über zwei Jahrhunderte, bis auf eine Pause im 30-jährigen Krieg, außerordentlich erfolgreich und die hergestellten Eisenwaren sehr begehrt. Zu Beginn der Industrialisierung ab dem 19. Jahrhundert wurde die Konkurrenz allerdings immer größer. Viele Werke lieferten Eisen unter dem Selbstkostenpreis der Fichtelberger Werke, sodass der Betrieb nach und nach einstellt werden musste. Im Jahr 1866 wurden das zuständige Bergamt aufgelöst und alle Liegenschaften versteigert.
Zu Beginn des 20. Jahrhundert waren verschiedene Firmen am Gleißinger Fels tätig.
Aus dem Eisenglimmer wurde Rostschutzfarbe hergestellt.
Ende der 30er Jahre wurde auch diese Produktionen eingestellt.
Anfang der 1970 Jahre bildete sich eine Forschergruppe, um das ehemalige Bergwerk am Gleißinger Fels zu erkunden.
Vier Bürger aus Neubau und Fichtelberg entwickelten die Idee, aus dem stillgelegten Bergwerk ein Schaubergwerk zu machen.
1978 wurde feierlich eingeweiht und die ersten Besucher konnten das Besucherbergwerk „Silbereisenbergwerk Gleißinger Fels“ bestaunen.
Anfang der 10er Jahre des 21. Jahrhunderts, nach über 35 Jahren Besucherbetrieb, begannen die Planungen zur Modernisierung des Areals. Die Sanierung wurde mithilfe des Programms der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Freistaat Bayern – Tschechische Republik Ziel ETZ 2014-2020 finanziert. Ziel des Projektes sind Erschließung, Aufwertung und Vernetzung von einigen der wertvollsten geologischen und montanhistorischen Denkmäler des bayerisch-böhmischen Grenzgebiets.
Unter Tage wurde ausgebaut und für noch mehr Sicherheit für Besucher und Besucherinnen gesorgt. Eine moderne LED-Beleuchtung mit verschiedenen Lichteffekten sorgt für großes Staunen bei Groß und Klein. Es entstand ein neues Besucherinformationsgebäude mit Kasse, Ausstellungsbereich, Seminarraum und barrierefreien Sanitäranlagen. Auch der Außenbereich wurde komplett neugestaltet. Den nachgebauten Göppelturm vor dem Gebäude gab es früher in manch einem Bergwerk. Darin liefen Pferde oder Ochsen im Kreis und bewegten die senkrecht stehende Antriebswelle in der Mitte des Turms. Diese Kraft diente für verschiedenste Arbeiten, wie beispielsweise das Fahren eines Aufzugs.
Seit dem 1. August 2022 können Besucher und Besucherinnen die neuen Räumlichkeiten und Ausstellungen entdecken und im Inneren des Bergwerks sicherlich noch viel mehr Spannendes erfahren.
Wir laden Sie herzlich ein.